Gemeinsame Metadatenstandards zur Förderung der Interoperabilität zwischen OER-Länderrepositorien

Zur Unterstützung von Lehre und Lernen werden Open Educational Resources (OER) zunehmend durch Bibliotheken und Landesportale angeboten und erschlossen. Dabei spielen Metadaten eine zentrale Rolle. OER benötigen über bibliographische Erfordernisse hinausgehende Metadaten, die die Spezifika von Online-Lehr-/Lernmaterialien adressieren. [1]

Die OER-Initiativen aus verschiedenen Bundesländern haben sich zum Ziel gesetzt, ihre offen lizenzierten und frei verfügbaren Materialien vernetzt und leicht zugänglich zu machen. Um dieses Ziel zu erreichen, unterstützt die bundesländerübergreifende AG OER-Repositorien die Erstellung, Pflege und Publikation gemeinsamer Empfehlungen für die Erfassung und Publikation von Metadaten innerhalb des Kompetenzzentrums Interoperable Metadaten (DINI AG KIM). KIM dient hier als verlässliches, institutionsübergreifendes, offenes Fachforum für die Diskussion und Spezifikation von Metadatenempfehlungen. Die Mitglieder der AG OER-Repositorien kommen dort mit anderen Interessierten aus dem deutschsprachigen Raum zusammen, um gemeinsame Praktiken der Metadatenvergabe und -bereitstellung zu diskutieren und zu spezifizieren. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die Anknüpfung an existierende internationale Metadaten- und Web-Standards (LOM, LRMI/schema.org, SKOS) gelegt. Wir laden alle Interessierten dazu ein, sich an der Standardisierung zu beteiligen!

Bisher entwickelte Spezifikationen

Auf Initiative und unter maßgeblicher Mitwirkung von Mitgliedern der bundesländerübergreifenden AG OER-Repositorien sind innerhalb der KIM-Gruppe OER-Metadaten bereits folgende Metadatenempfehlungen entstanden:

Anwendungsszenarien

Mit dem auf LOM aufbauenden Metadatenprofil „LOM for Higher Education OER Repositories“, das die Hochschulfächersystematik und das Ressourcentypen-Vokabular als kontrollierte Werte verwendet, wird ein schlanker und praktikabler Vorschlag für den Austausch von Metadaten zu frei zugänglichen und offen lizenzierten Lehr- und Lernmaterialien im Hochschulkontext geschaffen. Damit soll es über eine verteilte Metasuche möglich sein, Lernmaterialien anderer Repositorien aufzufinden.
Erste Prototypen der verteilten Suche mit den Repositorien der HOOU, des VCRP und des ZOERR werden gegenwärtig auf das neue Metadatenprofil umgestellt. Die Umstellung auf das Metadatenprofil wird den Nutzungskomfort und die Zuverlässigkeit deutlich erhöhen und gleichzeitig den Integrationsaufwand reduzieren. Die Metadaten der Repositorien werden zudem über eine OAI-PMH-Schnittstelle in diesem Metadatenprofil für eine weitere Nutzung von interessierter Seite angeboten.

Das Allgemeine Metadatenprofil für Bildungsressourcen (AMB) wird als Basis für den Aufbau des OER-Suchindex OERSI verwendet. Es dient zum einen als Index-Profil und gleichzeitig wird auf die Spezifikation verwiesen, damit OER-Anbieter wissen, wie sie ihre Ressourcen optimal mit Metadaten anreichern können. Da das Profil auf schema.org als Vokabular basiert, ist ein über OERSI herausgehender Nutzen der Metadatenvergabe gegeben, weil so auch generische Websuchmaschinen wie Google und Bing etwas mit den Daten anfangen können.
Auch das AMB nutzt die Hochschulfächersystematik und das Ressourcentypen-Vokabular als kontrollierte Werte, so dass beide Metadatenprofile interoperabel sind.


  1. siehe z. B. Pohl, Adrian.; Mandausch, Martin, Henning, Peter A.: „Was haben wir denn da?“ OER im Web auffindbar machen, in: Synergie – Fachmagazin für Digitalisierung in der Lehre #4, 2017, S. 64-67. Online: https://uhh.de/mzc5g ↩︎
  2. siehe auch Menzel, M. (2020). LOM for Higher Education OER Repositories. O-Bib. Das Offene Bibliotheksjournal / Herausgeber VDB, 7(1), 1-10. https://doi.org/10.5282/o-bib/5579 ↩︎

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